Die sozial-ökologische Transformation verstetigen
„... so werden wir allen Herausforderungen die Stirn bieten können: Solidarität, Haltung und die Vision einer gemeinwohlorientierten Wirtschaftsweise."
Ich freue mich, auch in diesem Jahr stellvertretend einen kurzen Impuls aus dem Nachhaltigkeitsrat der Hannoverschen Kassen an die Mitglieder der Gemeinschaft richten zu können. Im Namen der Vertreter:innen des Rates möchten wir Ihnen über einige Themen berichten, die uns in 2023 beschäftigt haben und die wir auch im kommenden Jahr weitern begleiten und gestalten werden. Vieles hat sich verändert. Viel Neues und Unbekanntes erwartet uns auch 2024. Unsere gemeinsame Haltung und die Vision einer solidarischen, gemeinwohlorientierten Wirtschafts- und Lebensweise verbindet uns als Konstante und trägt uns zu innovativen und hoffnungsvollen Lösungsansätzen.
Wiedereinmal blicken wir auf ein Jahr zurück, das gesellschaftliche Bruchlinien auf sehr unterschiedlichen Ebenen aufgerissen oder verstärkt hat. Oftmals fühlt es sich an, als kämen wir nun seit mehreren Jahren nicht mehr aus dem Krisenmodus heraus und als hätte sich unsere Aufmerksamkeit zunehmend auf Themen verlagert, die wir hofften, hinter uns gelassen zu haben. Doch neben all den schweren Themen des Krieges, des zunehmenden sozialen Unfriedens und der fortschreitenden ökologischen Krisen darf es nicht unausgesprochen bleiben, dass immer mehr Menschen, Initiativen, Organisationen und Unternehmen den Weg der sozial-ökologischen Transformation bestreiten, um in Lösungen anstelle von Problemen zu denken. Und auch vormals der Transformation unverdächtige Unternehmen machen sich auf den Weg, zumeist noch getrieben durch neue regulatorische Vorgaben im Themenfeld der Nachhaltigkeit, aber unumkehrbar heraus aus der monokapitalistischen Welt von gestern.
Mit Blick auf das Marktumfeld der Hannoverschen Kassen sind hier vor allem die zunehmenden Wirkungen der delegierten Rechtsakte der Europäischen Kommission zu nennen, wie der sogenannten Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) und der EU-Taxonomie. Diese Gesetze haben gemein, dass sie eine zunehmende Anzahl von Marktteilnehmer:innen dazu auffordern, transparent, nachvollziehbar und prüfungssicher Auskunft zur Nachhaltigkeit ihrer Geschäftsmodelle und Steuerungs-ansätze oder ihrer angebotenen Produkte und Dienstleistungen zu geben. In diesem Zuge kommen derzeit signifikante Veränderungen auf verschiedene Wirtschaftsbranchen zu, so z.B. auf die Immobilienwirtschaft, die Energieunternehmen und die Finanzindustrie, um nur einige zu nennen. Die Umsetzung der Gesetze und die Sorge vor Sanktionen oder Reputationsschäden drängt einige Unternehmen auf den Weg der Nachhaltigkeit, bis sie hoffentlich nicht zuletzt auch aus Überzeugung Teil der sozial-ökologischen Transformation werden.
Die Hannoverschen Kassen sind in diesem Kontext weiterhin als Pionierin der Nachhaltigkeit wahrzunehmen.
In drei Sitzungen im Jahr 2023 ging es im Nachhaltigkeitsrat der Kassen vor allem um
(1) die Reflektion und Überarbeitung der sozial-ökologischen Anlagekriterien vor dem
Hintergrund der o.g. Entwicklungen,
(2) Ansätze und konkrete Maßnahmen zum Immobilienmanagement und ökologisch
sinnvolle Sanierungsvorhaben,
(3) Möglichkeiten einer verbesserten Einbindung und Kommunikation mit den Mitgliedern
der Organisation sowie den
(4) Kapitalmarktaktivitäten des Fachbereichs.
In allen genannten Themenbereichen wurden konkrete Schritte vereinbart, die uns auch in 2024 weiter beschäftigen werden.
Denn auch in diesem Jahr werden wir weiter mit den Folgen der Stapelkrisen umgehen müssen, ohne dabei den Blick auf die so dringend notwendige sozial-ökologische Transformation zu verlieren. Ich persönlich setze auf das, was uns verbindet, und bin mir sicher, so werden wir allen Herausforderungen die Stirn bieten können: Solidarität, Haltung und die Vision einer gemeinwohlorientierten Wirtschaftsweise.
Jan Köpper
Mitglied des Nachhaltigkeitsrates der Hannoverschen Kassen