Gemeinsam für eine nachhaltige Wirtschaft
Anika Schlage Janina Zajic
Kundenerlebnismanagement Mitarbeiterentwicklung
GLS Bank GLS Bank
Janina Zajic arbeitet in der Abteilung Mitarbeiterentwicklung der GLS Bank. Sie erklärt, worauf es bei einer nachhaltigen Altersvorsorge für die Mitarbeitenden der GLS Bank ankommt:
Janina, die Mitarbeiterentwicklung der GLS Bank und die Neue Hannoversche Unterstützungskasse arbeiten bei der Altersvorsorge zusammen. Wie kam das zustande?
Für mich war die Kooperation recht naheliegend. Beide Unternehmen sind aktive Mitglieder des Bundesverbandes NachhaltigeWirtschaft (BNW) sowie bei den Entrepreneurs for Future. Außerdem sitzt unser Vorstandssprecher Thomas Jorberg im Aufsichtsrat der Hannoverschen Kassen. Da habe ich mich gefragt, wie wir daraus auch für die Mitarbeitenden der Bank einen Mehrwert schaffen könnten.
Eine Bank und eine Pensionskasse – wo liegen die Parallelen, warum passte das so gut?
Die GLS Bank geht mit dem anvertrauten Geld der Kund*innen streng nachhaltig um. Kreditanfragen und Anlageprodukte werden nach sozial-ökologischen Kriterien geprüft. Die Hannoverschen Kassen setzen ebenfalls Prüfkriterien für die nachhaltige Verwendung der Gelder an. So ist das Angebot der betrieblichen Altersvorsorge entstanden, das wir partnerschaftlich mit den Hannoverschen Kassen entwickelt haben.
Welche Vorsorgemodelle stehen den GLS Mitarbeitenden aus dieser Kooperation zur Verfügung?
Die betriebliche Altersvorsorge basiert bei uns auf zwei Säulen und erfolgt einerseits durch die Zahlung der GLS Bank in Höhe von fünf Prozent des Vorjahres-Bruttolohns von dem/der jeweiligen Mitarbeiter*in. Das bieten wir jede*r Kolleg*in nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit an. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass die Mitarbeitenden einen Teil des Gehaltes, zuzüglich Arbeitgeberzuschuss in Höhe bis zu 73 €, als s.g. „Entgeltumwandlung" in den Rententopf zahlen. Seit 2020 bieten wir auch über die neu gegründete Neue Hannoversche Unterstützungskasse e.V. diese erste Säule der Altersvorsorge an und bis jetzt haben sich bereits über 30 neue Kolleginnen und Kollegen dafür entschieden. Unser Ziel der Mitarbeiterentwicklung ist es, Bewusstsein für das Thema Altersvorsorge zu schaffen und intern über die passenden Kooperationen zu informieren.
Wie informiert ihr die Kolleg*innen über das Angebot?
Wir organisieren halbjährliche Informationsveranstaltungen. Interessierte können sich intern anmelden und wir laden zu jedem Termin Expert*innen der Hannoverschen Kassen ein, die bei Bedarf auch konkret beraten. Oder die Mitarbeiter*innen nehmen erst einmal Infomaterial mit nach Hause und schlafen darüber. Die Anmeldeformalitäten leiten wir in die Wege, bis schließlich die Versicherungsbestätigung durch die Hannoverschen Kassen an uns und die Kolleg*innen ausgehändigt wird.
Anika Schlage arbeitet in der Abteilung Kundenerlebnismanagement und betreut für die GLS Bank den Bereich Kooperationen zu den Themen Versicherungen und Bausparen. Hier berichtet sie, warum die Firmenkund*innen der GLS Bank ebenso an nachhaltiger Altersvorsorge interessiert sind.
Anika, einmal ketzerisch gefragt: Was für ein „Erlebnis" steckt denn bitte im Thema Altersvorsorge – und für wen?
Die GLS Bank hat mehr als 60.000 Geschäfts- und Firmenkund*innen, die sich für uns als nachhaltiges Geldinstitut entschieden haben. Kredite, Bürgschaften, Kontomodelle – all das sind Kernaufgaben der Bank. Darüber hinaus gibt es Themen wie die Altersvorsorge der eigenen Mitarbeitenden. Obwohl das auch mit Geld zu tun hat, ist das normalerweise keine direkte Leistung einer Bank. Trotzdem werden wir immer wieder gefragt, ob wir dazu nicht Hilfestellung anbieten könnten. Mit Unterstützung der Hannoverschen Kassen tun wir das gerne. Diese ganzheitliche Betrachtung verstehen wir als „Kundenerlebnis".
Wie hilft die GLS Bank ihren Geschäfts- und Firmenkunden, deren Mitarbeitenden die passende Altersvorsorge anzubieten?
Konkret bespricht der/die GLS Firmenkundenberater*in verschiedene Angebote des Unternehmenskunden, die im weitesten Sinne mit Finanzaktivitäten verbunden sind. So auch die Vorsorge der eigenen Mitarbeiter*innen. In dem Zuge stellen wir die Hannoverschen Kassen vor. Auf Wunsch stellen wir als „Tippgeberin" den Kontakt zwischen Pensionskasse und Firmenkund*in her.
Welche Kunden interessieren sich für dieses Angebot?
Pflegeeinrichtungen sind häufig interessiert, weil sie sich ohnehin mit ethischen Werten beschäftigen und deswegen die GLS Bank gewählt haben. Konsequenterweise möchten sie für ihre Mitarbeiter*innen auch nachhaltige Altersvorsorge anbieten.
Wie schätzt du die Nachfrage für nachhaltige Versicherungsangebote ein?
Der größte Hebel einer Pensionskasse zur Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft ist die nachhaltige Kapitalanlage. Pensionskassen verwalten Milliarden. Die Hannoverschen Kassen sind Vorreiter, indem sie die Renten nach verbindlichen sozial-ökologischen Standards anlegen. Deshalb freuen wir uns über die partnerschaftliche Zusammenarbeit und wirken auch in Zukunft gemeinsam an der Transformation mit, hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft.
Lukas Feldmann, GLS Bank