
Die Gründung der Hannoverschen Kassen
Die FWS Hannover-Maschsee, wie auch andere niedersächsische Waldorfschulen, entschied sich – auf die Zusage vertrauend – für die Erstattung der Zusatzrente für Lehrer:innen im Ruhestand.
Anfang der 1980er-Jahre wurde dann das Schulgesetz novelliert. Dabei sollten die Versorgungsansprüche der Lehrer:innen sicherer gemacht werden. Allerdings entwickelten sich die Änderungen so, dass nur noch für Lehrer:innen, die bis 1985 in den Ruhestand gingen, die Renten gesichert waren.
Durch diese Streichung der Erstattungen für Lehrer:innen im Ruhestand stand eine ganze Generation von Lehrkräften auf einmal ohne Zusatzversorgung da.
Aus dieser Not heraus entstand der Impuls, mit einer eigenen Pensionskasse, den „Hannoverschen Kassen", die Voraussetzungen zu schaffen, die Altersversorgungsgelder in die Hand zu bekommen und die Potenziale zu nutzen.
Rembert Rauchbach erinnert sich, dass es jedoch keinesfalls so einfach war. Mit einem Lächeln im Gesicht berichtet er über hitzige Diskussionen und Abwägungen. Es wurde darüber gestritten, was die beste Lösung für die Waldorfschulen sein würde und wie man sich das leisten konnte. Aber Reibung setzt Kräfte frei und so bewerkstelligte eine Gruppe aus Waldorfgeschäftsführern zum 01.07.1985 die Gründung und Genehmigung der Hannoverschen Pensionskasse VVaG.
Standen am Anfang eher ein gewisses nüchternes Pflichtbewusstsein sowie die Genugtuung, den Weg zur Vereinnahmung und späteren Auskehrung der Altersversorgungsmittel geebnet zu haben, im Vordergrund, so kam mit der Finanzierung eigener Projekte und den Gesprächen mit Wilhelm Ernst Barkhoff Ende der 1980er-Jahre auch eine inhaltliche Begeisterung für die Möglichkeiten und die Aufgabenbestellung des neuen Instruments hinzu. Was bis heute Früchte trägt!
Jana Desirée Wunderlich im Gespräch mit Rembert Rauchbach